Was kostet es, ein Haus zu bauen?

Veröffentlicht: February, 22, 2021

…diese und weitere Fragen rund um´s Thema Kosten beim Hausbau erreichen uns beinahe täglich – und trotzdem können wir sie nicht pauschal beantworten.
Egal ob ebenerdiger Bungalow oder modernes Flachdachhaus – die Baukosten von Ziegelmassivhäusern sind individuell und hängen von vielen, ganz unterschiedlichen Aspekten ab. So spielt etwa das Grundstück eine wichtige Rolle, aber auch Planung und Ausstattung des Hauses sind entscheidend.

Um sich aber dennoch einen guten Überblick über die Kostenfaktoren beim Hausbau, haben wir diese zusammengefasst:

Kosten, aber welche?

Richtigerweise sollten wir den gesamten Lebenszyklus des Hauses bewerten.
Das heißt, die Kostenaufstellung endet nicht beim Einzug, sondern erst dann, wenn das gesamte Bauwerk wieder „rückgebaut“ – also abgetragen und entsorgt – ist. Da moderne Häuser in der Regel einige Jahrzehnte überdauern, denken wahrscheinlich die wenigsten Häuslbauer an spätere Kosten für Abbruch und Entsorgung.
Und dennoch lohnt sich der Gedanke. Denn die Entsorgungskosten von erdölbasierender Dämmung und anderen Problemstoffen sind in den letzten Jahren exorbitant gestiegen und werden sich auch in den kommenden Jahren aufgrund von fehlender Entsorgungskapazitäten weiter erhöhen. Einen sparsamen bzw. gut überlegten Einsatz dieser Materialien wird Ihnen nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Natur danken.

Grundstück

Keine Frage – Bauplätze mit Ganztagessonne und in guter Lage sind begehrt – und das macht sie in der Regel teuer. Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Preis.

Grundstücke in Hanglage, mit erschwerter Zufahrt oder nur geringer Lagerfläche – wie es im innerstädtischen Bereich sehr oft der Fall ist – sind aufwändiger zu bebauen, was sich direkt auf die Baukosten auswirkt.
Auch die Bodenbeschaffenheit des Bauplatzes in punkto Trag- und Sickerfähigkeit ist wichtig. Danach richten sich die Statik und die weitere Bauausführung.
Ist der Boden kontaminiert, also mit Schadstoffen durch unsachgemäße Entsorgung von Industrieabfällen belastet, so trägt auch der Besitzer die Kosten der Altlastentsorgung – und die kann ganz schön teuer werden. Im Zweifelsfall schützt ein Bodengutachten vor Kauf des Grundstückes vor unliebsamen Überraschungen.

Aber auch die Höhe des Grundwasserspiegels ist für die Kalkulation der Baukosten wichtig. Bei Bauplätzen in Gebieten mit hohem Grundwasser sind die Kosten für die Errichtung eines Kellers nämlich um einiges höher, als bei vergleichbaren Bauplätzen mit niedrigem Grundwasserspiegel. Grund dafür ist die aufwändigere Herstellung des Kellers und die Ableitung des Grundwassers.

Apropos Keller

Überlegen Sie, ob Sie einen Keller brauchen. Im Schnitt spart man mit einer Fundamentplatte in etwa die Hälfte der Kosten ein, die für die Herstellung eines Kellers anfallen würden. Ein Teilkeller ist wiederum nur bei Hauskonzepten in Hanglagen ratsam, da sie auf ebenen Grundstücken auf die Quadratmeter bezogen teurer ist als die Unterkellerung des gesamten Hauses.

Eigenleistung

Generell gilt: alles was Sie selber machen, muss nicht bezahlt werden.
Dennoch sollte gut überlegt sein, welche Leistungen man sich selbst zutraut und welche dann doch lieber vom Profi erledigt werden. Nicht umsonst gibt es Fachkräfte, die ihr Handwerk erlernt haben und es tagtäglich mit entsprechendem Know-How umsetzen.
Die meisten Firmen zeigen sich allerdings kulant, was die tatkräftige Unterstützung von Bauherren auf der Baustelle betrifft. Bei etwas handwerklichem Geschick und der nötigen Zeit können Sie mit Hilfsarbeiten unterstützen. Auch bei Malerarbeiten, bei der Endreinigung, beim Humusieren der Außenanlage oder in Punkto Gartengestaltung können Sie selbst aktiv werden und so bares Geld sparen.
Bedenken Sie allerdings, dass Sie für Ihre Eigenleistung im Fall von Schäden oder Mängeln keine Gewährleistung oder Haftung haben.

Stil & Ausstattung

Neben den augenscheinlichen Faktoren wie Stil und Größe des Hauses wirkt sich auch die Grundrissgestaltung auf die Baukosten aus. Kompakte, rechteckige Grundrisse sind kostengünstiger als komplizierte Grundformen. Geringe Raum-Anzahl, weniger Wände und eine einfache Statik halten die Baukosten niedrig. So sind offene Wohnräume nicht nur modern, sondern auch preiswert.

Auch bei den Dächern gibt es preislich Unterschiede:
So sind Pult- und Satteldach vergleichsweise einfacher in der Ausführung und darum günstiger, als beispielsweise ein Flachdach. Durch die großen Dachflächen und die komplizierte Konstruktion gehört auch das Walmdach zu den teureren Dächern.

Was die Einrichtung, Bodenbeläge, Sanitär- und Elektroausstattung, Beleuchtung, etc. angeht, wird einem auch schnell klar, dass es kostentechnisch kaum Grenzen nach oben gibt. Mitunter aus diesem Grund ist es uns nicht möglich, pauschal zu sagen, was ein Haus kostet, denn diese Faktoren müssen unbedingt in die Kostenaufstellung mit einfließen.

Auch die Frage nach der besten bzw. günstigsten Heizung kann nicht allgemein beantwortet werden und muss immer ganzheitlich und individuell bewertet werden.

Wenn Sie Fragen zu den Baukosten haben oder Konkretes wissen möchten, dann kontaktieren Sie uns!

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