Dachformen im Überblick

Veröffentlicht: November, 12, 2019

Vor- und Nachteile von Satteldach, Walmdach, Flachdach und Pultdach

Das Dach verleiht jedem Haus seinen ganz speziellen Charakter. Allerdings sollte es nicht nur zum Stil das Hauses passen: auch Funktionalität und Schutz sind entscheidend.

Hier gibt’s eine Übersicht über die häufigsten Dachformen:

#1 Satteldach – Der Klassiker in Österreich

Das klassische Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen, die am Dachfirst miteinander verbunden sind. Wegen der guten Witterungsbeständigkeit und Kälteisolierung ist das Satteldach die beliebteste Dachform in Österreich .

Vorteile
Aufgrund der einfachen Konstruktion ist sowohl die Herstellung als auch die Instandhaltung kostengünstig.
In sehr regenreichen Regionen empfiehlt sich eine steile Dachneigung, um den Regen gut abzuleiten – wohingegen in Gebieten mit viel Schnee der Winkel geringer sein sollte, um ein unkontrolliertes Lösen von Dachlawinen zu verhindern. Prinzipiell sind Dachneigungen bis 60 Grad möglich.

Nachteile
Um genügend Licht für die Wohnräume unter dem Dach zu generieren, müssen Dachflächenfenster oder Dachgauben eingesetzt werden. Allerdings sind Dachgauben relativ aufwendig in der Konstruktion und darum auch kostenintensiv. Je nach Neigungsstärke verringert sich natürlich auch der Wohnraum direkt unter dem Dach.

Schleppdach
Oft wird das klassische Satteldach um ein sog. „Schleppdach“ erweitert. Dabei wir das Schleppdach direkt ans Hauptdach angeschlossen um einen Eingangsbereich oder einen Anbau zu schützen. Die Neigung des Hauptdaches kann beibehalten oder verringert werden.
Ein Satteldach lässt sich auch gut mit einem Walmdach kombinieren.

#2 Walmdach – Moderne trifft auf Nostalgie

Ein Walmdach wird gekennzeichnet durch seine auch auf der Giebelseite geneigten Dachflächen. Diese seitlichen Dachflächen werden als Walm bezeichnet und ersetzen den Giebel eines herkömmlichen Satteldaches. Geneigt wird das Walmdach in der Regel zwischen 18 und 35 Grad.

Vorteile
Das klassische Walmdach besticht durch seine ausgewogene Geometrie und verleiht dem Haus ein nostalgisches Flair. Diese Dachform ist besonders witterungsbeständig aufgrund seiner stabilen Konstruktion. Die Lebensdauer eines Walmdaches ist trotz geringem Pflegeaufwand sehr hoch. Auch Solarzellen können problemlos auf dem Dach installiert werden.

Nachteile
Durch die großen Dachflächen und die komplizierte Konstruktion ist ein Walmdach meist teurer als andere Dachformen.

Zeltdach
Sehr oft wird das Walmdach mit dem Zeltdach verwechselt. Im Gegensatz zum Walmdach laufen die vier Seiten des Zeltdaches spitz zusammen. Zeltdächer sind typisch für den mediterranen Baustil der sog. „Toskana-Häuser“.
Neben dem klassischen Walmdach gibt es weitere Varianten wie etwa das Krüppelwalmdach oder das Fußwalmdach.

#3 Flachdach – das elegante Design

Für die Konstruktion eines Flachdaches gibt es drei Varianten: Während beim Warmdach die Dachhaut auf der Dämmschicht liegt, ist die die Anordnung der Schichten beim Umkehrdach umgekehrt. Noch vor Jahren kamen oft Kaltdachkonstruktionen zum Einsatz – im modernen Hausbau findet man diese Konstruktionsart fast nur noch beim Satteldach. Übrigens: Als Flachdach gilt eine Dacheindeckung mit einer Maximalneigung von 10 Grad.

Vorteile
Moderne und klar strukturierte Häuser werden oft mit Flachdächern eingedeckt, da diese ein elegantes Design unterstützen. Aber auch für kleinere Gebäude, wie etwa Carports oder Garagen eignet sich ein Flachdach wegen der einfachen Konstruktion sehr gut.
Durch die Nutzung der Dachfläche als Terrasse generiert man außerdem zusätzlichen Wohnraum. Gleichzeitig bieten sich eine Begrünung der Dachfläche oder die Installation von Solarzellen an. Da es beim Flachdach keine Dachschrägen gibt, sind die Räume unter dem Dach ohne Einschränkung nutzbar.

Nachteile
In besonders schneereichen Regionen muss die Konstruktion dennoch verstärkt oder das Dach regelmäßig von Schnee befreit werden.

#4 Pultdach – die einfache Schlichtheit

Das Pultdach hat im Gegensatz zum Satteldach nur eine geneigte Dachfläche, bei der die Dachneigung zwischen 10 und 30 Grad liegt.

Vorteile
Optisch kann das Pultdach vorallem durch seine Geradlinigkeit punkten und wird deshalb immer öfter als Eindeckung für moderne Gebäude genutzt. Natürlich lassen sich auch kleinere Zubauten wie Werkstätten oder Garagen einfach und kostengünstig mit einem Pultdach eindecken. Für eine geringe Dachneigung spricht die Möglichkeit einer vollwertigen Nutzung des Wohnraums unterhalb des Daches. Gleichzeitig kann so der Regen zuverlässig abgeleitet werden. Je nach Ausrichtung des Hauses macht auch die Installation einer Photovoltaikanlage Sinn.

Nachteile
Wie auch beim Flachdach empfiehlt sich beim Pultdach mit geringem Neigungswinkel eine regelmäßige Reinigung der Dachflächen.

Sheddach
Neben dem klassischen Pultdach gibt es außerdem Varianten mit versetztem Pultdach oder einem Sheddach (auch Scheddach oder Sägezahndach).
Sheddächer bestehen zumeist aus mehreren aneinander gereihten Pultdächern und bedecken häufig Hallen oder größere Gebäude.

Neben diesen Dachformen gibt es natürlich noch weitere Formen der Dacheindeckung, wie etwa das Mansardendach, das Kuppeldach oder das Tonnendach. Sehr oft gibt es von Seiten der Gemeinde Vorschriften bzgl. Dachform, -farbe und Material, die unbedingt eingehalten werden müssen.

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