Haus bauen, aber bitte nachhaltig!

Veröffentlicht: December, 10, 2019

Ökologisches Baumaterial am Beispiel von Altglas

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren auch in der Baubranche angekommen. Ziel ist es die natürlichen Rohstoffressourcen zu schonen, durch ökologische und recyclingfähige Baustoffe die Deponien zu entasten und die Lebensdauer von Bauteilen zu erhöhen. Auch die Erzeugung von Kunststoffen trägt zur globalen Erwärmung bei und muss nicht unnötig strapaziert werden.

Ökobilanz – Von der Gewinnung bis zur Entsorgung

Will man nachhaltig Bauen, bedeutet das, den gesamte Lebenszyklus des Baumaterials zu betrachten. Die sogenannte Ökobilanz beginnt bei der Gewinnung des Rohstoffes, geht über zur Weiterverarbeitung bis hin zum Transport und endet schließlich bei der Entsorgung des Materials – was Viele übrigens vergessen. Aber nicht nur die einzelnen Baumaterialien sind wichtig – für die Umweltbilanz müssen wir das gesamte Gebäude in punkto Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung bewerten. Da gerade beim Hausbau eine gewaltige Material-Ansammlung anfällt, raten Experten dazu, so wenig unterschiedliche Rohstoffe wie möglich zu verbauen, um eine mögliche spätere Entsorgung zu vereinfachen.

Aber…

Recycling kann sich auch negativ auf die Umwelt auswirken, wenn beispielsweise für die Aufbereitung des Baustoffes mehr Energieaufwand betrieben wird, als für die Herstellung des Ausgangsmaterials. Auch sehr lange Transportwege verschlechtern die Ökobilanz. Wiederverwertung ist also nur dann sinnvoll, wenn ein qualitativ gleichwertiges Produkt zum selben Preis produziert werden kann.
Was allerdings zu bedenken ist: Kaum ein Baustoff erfüllt den Anspruch, gleichzeitig ökologisch, wirtschaftlich, ästhetisch und bauphysikalisch perfekt zu sein.

Schaumglasschotter

Ein Beispiel für umweltfreundliches Baumaterial, das sich gut wiederverwerten lässt, ist Altglas, sogenanntes Recyclingglas. Weiterverarbeitet zu Schaumglasschotter kommt es beispielsweise unter der Fundamentplatte als Dämm- und Drainageschicht zum Einsatz und ist eine ökologische Alternative zu erdölbasierenden Dämmstoffen. Im Gegensatz zu gängigen XPS-Dämm-Platten ist Schaumglasschotter aufgrund seiner kapillarbrechenden Eigenschaften, aber vor allem durch seine einfache Entsorgung klar im Vorteil.

Für die Herstellung von Schaumglasschotter wird Altglas zu Pulver verarbeitet und mit Zuschlagstoffen vermischt. Bei 900 Grad Celsius wird die Masse aufgeschäumt und es entstehen Mikroporen, die für die gute Wärmedämmung verantwortlich sind. Nach einem erneuten Abkühlen zerbricht der Dämmstoffkuchen gezielt zu Schotterstücken – zum Endprodukt Schaumglasschotter. Auch preislich kann die ökologische Alternative mit herkömmlichen Materialien mithalten.

Schaumglasplatten, Blähglas

Um Wärmebrücken oder Außenwände zu dämmen, werden oft Schaumglasplatten verbaut. Auch diese bestehen aus Recyclingglas – die Herstellung ist analog zur Produktion von Schaumglasschotter.  Ein weiteres Produkt aus Altglas ist Blähglas, das als Schüttungsmaterial im Fußboden zum Einsatz kommt. Blähglas ist die umweltfreundliche und mineralische Alternative zu herkömmlicher zementgebundener EPS-Schüttung unter dem Estrich.

Natürliche Energiequellen nutzen

Neben der Verwendung von umweltbewusstem Baumaterial bedeutet nachhaltig Bauen aber auch ein geringer Energieverbrauch des Hauses in der Nutzungsphase. Daher sollten Sie bereits in der Planungsphasen über die Nutzung natürlicher Energiequellen, wie Sonne oder Wind, nachdenken.

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